Mit großer Traurigkeit müssen wir den Tod von Prof. Dr. Seraina Plotke anzeigen. Seit dem
Sommersemester 2019 war sie Professorin für Germanistische Mediävistik am Germanistischen
Institut der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Am 27. Oktober 2020 ist sie im Alter von nur 48
Jahren in ihrer Heimatstadt Basel verstorben. Seraina war eine fachlich engagierte, erfolgreiche
Wissenschaftlerin und Lehrerin und uns allen eine verlässliche und hilfsbereite Kollegin, vielen von
uns eine Freundin. Am 18. Juli 1972 in Olten geboren, studierte sie in Basel Germanistik, Latinistik
und Philosophie und wurde 2005 mit einer Dissertation über visuelle Poesie des 17. Jahrhunderts an
der Universität Basel promoviert. Sie habilitierte 2012 in Basel, nahm Auslandsaufenthalte,
Gastdozenturen und Vertretungsprofessuren wahr. Ihre oft interdisziplinären
Forschungsschwerpunkte lagen in der Buch- und Mediengeschichte der frühen Neuzeit, in der
Erforschung von Text-Bild-Gattungen und in historischer Narratologie. Neben zahlreichen
Sammelbänden und Editionen mittelalterlicher Texte gab sie Daniel Agricolas Vita Beati (1511) mit
den Holzschnitten von Urs Graf heraus, ein Emblembuch avant la lettre. Ihr jüngstes
Forschungsprojekt galt Sebastian Brant und dem Basler Humanismus. Die Mitglieder der Society for
Emblem Studies kennen Seraina von vielen Vorträgen auf internationalen Tagungen. Sie war für uns
als National Representative für die Schweiz tätig. Wir verlieren mit ihr eine engagierte
Emblemwissenschaftlerin, Kollegin und Freundin und trauern mit ihren Angehörigen.